Sonntag, 24. Juli 2016

Schule


Ich gehe jetzt schon seit zweieinhalb Wochen in die Schule und habe schon deutliche Unterschiede bemerkt.
Es beginnt schon mit dem Outfit; in Costa Rica ist es undenkbar mit Alltagskleidung in die Schule zu gehen. Ich muss sagen, dass ich dies als eine schöne Erfahrung betrachte. Man musste sich morgens einfach keine Gedanken darüber machen, was man anziehen sollte.

Jede Unterrichtsstunde fing mit der Anwesenheitsliste an.
Danach brodelte oft die Gerüchteküche. Das lustige ist, dass auch die Lehrer mit lästern.
Manchmal kamen die Lehrer auch zu spät oder waren mit irgendwelchen Projekten beschäftigt und kamen gar nicht.
Wenn man mal Unterricht machte, markierte man in den gekauften Büchern die Texte. Für die Arbeiten sagten die Lehrer genau Bescheid, was dran kommt.
Obwohl die Klassen jedes Jahr neu durchgemischt werden, halten alle zusammen und es gibt keine Gruppenbildung. 

Falls ihr euch nun fragt, ob wir viel Unterricht gemacht haben, dann kann ich sagen, nein.
Viele Schüler lernten trotzdem für die Arbeiten, obwohl nur der Stoff dran kam, den man im Unterricht besprochen hatte.
Das costa-ricanische Schulniveau ist deutlich unter dem Deutschen.
 

Samstag, 9. Juli 2016

Abschied & Ankunft

 
Es ist jetzt schon eine Woche her, als ich in Deutschland angekommen bin.
Am Freitagmorgen sind wir gegen 6:00  Uhr morgens (14 Uhr DE) zu Hause losgefahren. Gegen 8 Uhr (16 Uhr) kamen wir am Flughafen an. Weder meine Tico-Familie noch ich konnten es fassen, dass wir wirklich schon am Flughafen waren. Es fühlte sich immer noch nicht real an. Doch leider hieß es Abschied nehmen. Hoffentlich nicht für eine lange Zeit, aber man weiß ja nie :( .
Mein Gepäck wog nur ein halbes Kilogramm zu viel, aber zum Glück musste ich kein Übergepäck zahlen. Das Handgepäck wurde übrigens nicht gewogen. Nach dem Check-In, bei dem wir $30 Steuer zahlen mussten, ging es zur Zollkontrolle und schließlich zum Boarding. Um 11:25 Uhr (19:25 Uhr) ging es dann nach Panama.
Dort hatten wir mehr als 6 Stunden Aufenthalt; mit zwei Anderen Austauschschülern (wir flogen zu Acht) liefen wir den Flughafen ab, der nicht sehr groß ist, und suchten uns am anderen Ende unseres Abfluggates etwas zu essen.
Da wir von einer anderen Boarding-Zeit ausgegangen sind, machten wir uns zu Spät auf den Weg zum Gate und verpassten fast unseren Flug. Als wir dann endlich im Flugzeug saßen, machte uns der Pilot darauf Aufmerksam, dass es einen Flugzeug-"Stau" gäbe.
Um die Zeit zu überbrücken, gab er die Flugstrecke bekannt: Von Panama zur Dominikanischen Republik danach zu den Bermudas über den Atlantischen Ozean nach Irland über London hinweg und über Belgien nach Frankfurt.
Um 19:28 Uhr in Panama (liegt Costa Rica einer Stunde voraus; 2:28 DE) fuhren wir auf die Landebahn. Während des ganzen Fluges mussten die "Fensterrollladen" geschlossen bleiben. Kurz vor dem Landeanflug durfte/musste man sie wieder öffnen. Um 13:25 Uhr ist der Flieger in Frankfurt gelandet und wir wurden vom Regen begrüßt.
Meine Familie wartete schon auf mich am Flughafen und der Rest der Familie und Freunde warteten bei mir zu Hause.
Im Flieger konnte ich nicht sehr gut schlafen und als ich in Deutschland meine Familie und Freunde gesehen hatte, gab es viel zu reden und so kam es, dass ich erst gegen 0 Uhr geschlafen habe. Ich denke aber, dass dies sehr gut war, denn so hab ich keinen Jet-Lag bekommen. 

Meine reine Flugzeit betrug 11:03 Stunden und insgesamt war ich 28 Stunden unterwegs (bis zu meinem Haus in Deutschland).

Donnerstag, 30. Juni 2016

Rückflug rückt näher!


Ein Tag vor dem Abflug sollte ich voll im Stress sein, doch ich bin es nicht. Es fühlt sich einfach nicht real an.
Mein letzter Schultag war am Freitag, da die Ferien begannen. Von meinen Freunden hab ich mich auch schon bei einer Übernachtungsparty verabschiedet, doch ich kann es einfach nicht glauben.
In letzter Zeit hatte ich nicht viel Zeit zu schreiben, weshalb ich nach meiner Rückkehr den Blog weiterführen werde.
Ich habe vor über meinen Abschied und auch generell eine Zusammenfassung zu schreiben. Außerdem werde ich Bilder hochladen.
Lasst euch überraschen.

Ich packe nun meinen Koffer. Ich darf nur 23 kg Gepäck mitnehmen :(. Wünscht mir Glück und bis bald.
Das wird mein letzter Post in Costa Rica sein.

Montag, 20. Juni 2016

Jardín Botánico Lankester


Die Natur hier ist komplett verschieden im Vergleich zu Deutschland. Alles ist grüner und Kokospalmen am Straßenrand sind normal. Außerdem haben viele einen Orangen-, Limonen- und/ oder Mangobaum.
Bananen bekommt man für 10 Cent. An der Straße werden Früchte verkauft, ...
Aber nun zurück zu den Pflanzen. Obwohl man überall Sträucher und mehr in freier Natur sieht, hat die Universität von Costa Rica (UCR) im Jahre 1973 einen botanischen Garten in Cartago errichtet.
Besonders bekannt (sogar weltweit) ist er für seine Orchideen. Weltweit gibt es 30.000 Arten von Orchideen und in diesem Garten findet man bis zu 18.000.
Außerdem findet man einen japanischen Garten, Kakteen, sekundär Wälder, Palmen, Sukkulente, Farn, Zingiberales und Bromeliengewächse vor.
Der Rundweg ist wunderschön gemacht und man findet auch mehrere Wasserstellen.
Der Eintritt kostet ca. 5€ für Einheimische, doch wie immer gibt es auch einen Ausländerpreis.
 

Donnerstag, 9. Juni 2016

Abschluss des Programms


Bald kann ich die Tage bis zu meinem Flug an meinen Händen abzählen.
Deshalb hat Intercultura (costa-ricanische Organisation) nun auch schon das Abschluss-Seminar geplant.
Alle Teilnehmer wurden in drei Gruppen aufgeteilt, was wir sehr Schade fanden, denn eigentlich wollten alle die gleichen Personen vom Anfang wieder sehen (kamen in  2 Blöcken an), um die vielleicht entstandenen Veränderungen zu sehen.

Dieses Abschluss-Seminar fand in San José im Büro von Intercultura statt. Es war ein sehr schneller Akt. Wir sahen Bilder vom Anfangsseminar und von zwei Reisen die wir gemacht hatten.
Danach füllten wir ein Formular über das Jahr aus und uns wurde ein Zertifikat überreicht.

Was mich sehr überrascht hatte, war, dass von den ca. 40 Teilnehmern, ca. 5 abgebrochen hatten und dass nur ca. 10 Teilnehmern bei ihrer Anfangsfamilie sind.

Die letzte Zeit


So langsam geht es wirklich dem Ende zu :/
In der letzten Zeit bin ich mit gemischte Gefühlen unterwegs, denn auf der einen Seite bin ich froh meine richtige Familie wieder zu sehen, aber auf der anderen habe ich die Familie hier lieb gewonnen und möchte sie nicht verlieren. Natürlich bleiben wir in Kontakt, doch es ist halt anders. Außerdem kann ich auch nicht jeden Monat nach Costa Rica fliegen oder meine derzeitige Familie nach Deutschland.
Die Situation ist sehr traurig, da man immer wieder mit dem Thema konfrontiert wird. Alle fragen, ob man gehen möchte, wann man geht bzw. wie viel Zeit einem bleibt.
Außerdem betonen auch alle, das man eine große Abschiedsparty machen soll.
Oftmals hat man einen sehr schönen Moment mit Freunden oder der Familie und im nächsten Moment wird man wieder daran erinnert, dass man diese Menschen in ca. 3 Wochen das letzte Mal für lange Zeit in Person sehen wird.
Der Abschied von ihnen wird deshalb auch anders verlaufen, denn als ich Deutschland verließ, hatte ich immer im Hinterkopf das ich diese Menschen in einem Jahr wieder sehen werde, doch nun weiß ich nicht, wann ich wieder nach Costa Rica kommen werde oder ob jemand von meinen neuen Bekanntschaften mich in Deutschland besuchen kommen wird.

Mit diesem Post will ich aber nicht erreichen, dass meine Familie und Freunde in Deutschland denken, dass ich nicht wieder kommen möchte, sondern viel mehr, damit sie meine Situation verstehen.
 

Dienstag, 31. Mai 2016

Trauern!


In der Nacht von Samstag auf Sonntag fand bei mir in der Stadt ein Autounfall statt. In diesem waren zwei Schüler meiner Schule verwickelt und der große Bruder eines Schülers.
Die Jungen wurden sofort ins Krankenhaus in San José gebracht, da die Situation so kritisch war.
Heute morgen kam dann die Nachricht bei uns an, dass der große Bruder verstorben ist.
Daraufhin legten wir Trauerminuten ein und alle Klassen gingen in die Schulkapelle um zu beten.
Morgen findet anstatt des Unterrichts die Beerdigung des Bruders statt.

Im Unterricht wurde dieses Thema auch immer wieder angesprochen und der ganze Unfall passierte nur, weil man ein paar Km/h zu schnell gefahren ist. Das hat uns alle sehr zu denken gegeben und mir zeigte es, dass man jeden Tag mit den Mitmenschen genießen sollte, denn man weiß nie wann es vorbei ist.
Wir müssen lernen nicht alles für natürlich zu halten und außerdem sollten wir uns viel öfter auch über kleine Dinge bedanken.

Deshalb will ich auch jetzt nochmal an alle Danke sagen die mir dieses Jahr ermöglicht haben, vor allem ein riesengroßes Dankeschön an meine Familie in Deutschland, die mehr als 10.000 km von mir entfernt ist. 

Sonntag, 29. Mai 2016

Río Celeste


Hallo an alle!

Am Wochenende bin ich mit meiner Familie nach Guatuso gefahren. Dort gibt es ein Phänomen, welches einzigartig in der Welt ist!
Das Phänomen heißt Mie Streuung und sorgt dafür, dass wir das Wasser vom Río Celeste blau sehen.

Nun allgemein: Río Celeste ist ein blauer Fluss, welcher in einem Nationalpark vorzufinden ist. Der Eintritt kostet für Einheimische nur 800 Colones (1,36€) doch für Besucher fast 4€. Man läuft ca. 3 Stunden und kommt bei einem Wasserfall, einem Aussichtsturm, einer Lagune, einer Gasquelle und der Farbwechselstelle vorbei.
Zum Wasserfall muss man allerdings 253 Stufen hinuntersteigen, doch es lohnt sich wirklich.
Nach dem Aussichtsturm muss man wieder viele Treppen steigen um den Rest des Weges zu laufen. Die Lagune ist extrem blau und man riecht es sehr deutlich wenn man sich der Gasquelle nähert.
Am Ende des Weges findet man die Farbwechselstelle vor. Das Wasser wechselt von braun zu einem weißen Streifen und der wiederum zum blauen Wasser.
Danach muss man den ganzen Weg wieder zurück laufen.
Auf dem Hinweg haben wir übrigens eine kleine gelbe Schlange entdeckt.

P.S.: Nehmt auf jeden Fall ein extra Paar Schuhe mit, da der Weg aus Schlamm besteht!

Donnerstag, 28. April 2016

Waterfall Gardens


Letzten Samstag habe ich einen der schönsten Ausflüge hier gemacht. Die Rede ist von den Waterfall Gardens in Grecia. Der Hauptwasserfall heißt "Catarata de la Paz" (Friedenswasserfall).
Dabei handelt es sich um ein riesiges Gelände mit vielen Tieren, Pflanzen und Wasserfällen.
Es gibt Vogel-, Frosch-, Schmetterlings-, Affen-, Reptilien-, Raubkatzen- und Pflanzenhäuser. Es gibt auch ein Haus wie es früher gebaut wurde und traditionelle Ochsenkarren. Am Nachmittag kann man den Raubkatzen beim Essen zuschauen.

Ich persönlich habe mich in das Schmetterlingshaus verliebt. Wenn man still steht, dann setzen sich die Schmetterlinge auf dich nieder. In diesem Haus wird auch Musik gespielt, doch ich empfehle euch morgens hinzugehen, denn am Nachmittag sieht man fast keine Schmetterlinge mehr.
Man kann auch Tukane auf den Arm nehmen (Achtung: in diesem Gehege fliegen die Tukane 10cm entfernt von deinem Kopf herum!) und nach all den Tieren kann man 3 Wasserfälle von 5 verschiedenen Punkten betrachten.
Angegeben wird, dass man die Rundtour in 2,5 Stunden abgelaufen hat, doch wir verbrachten fast 6 Stunden inclusive mit Essen dort.
In dem Restaurant bezahlt man 1x und man isst so viel man will.

Leider müssen Touristen den doppelten Eintritt zahlen.
Mit meinem Tico-Ausweis ging ich aber als Einheimische durch.

Samstag, 16. April 2016

La Batalla de Rivas



La Batalla de Rivas heißt auf Deutsch die Schlacht in Rivas und fand auf Grund der gewollten  Machtergreifung der USA in Zentralamerika statt. Die USA war dabei Nicaragua zu erobern und sich weiter in den Süden durchzukämpfen, doch scheiterte aufgrund des Eingreifens von Costa Rica.

Die Schlacht in Rivas fand am 11. April 1856 statt und die Befehle wurden von den Generälen José María Cañas und José Joaquín Mora erteilt. Das Ziel war es, die amerikanische Armee von dem nicaraguanischen Gebiet zu verstoßen.

Am Morgen des 11. Aprils passierte die wichtigste Historische Schlacht der costa-ricanischen Geschichte. Die USA war in einem Gebäude namens „Mesón“ in der Stadt Rivas in Nicaragua einquartiert.
Die costa-ricanische Armee schien Machtlos in einem Kampfe gegen die USA zu sein, doch dem General Cañas kam eine Idee: das Haus zu verbrennen. Der General fragte sein Heer und ein junger Mann, Juan Santamaría, meldete sich freiwillig das Haus zu verbrennen. Mit diesem Akt ging er in die Geschichte ein und wird als Patron gefeiert.

Das Verbrennen des Hauses führte dazu, dass viele Amerikaner starben und sie somit nicht die Macht in Zentralamerika ergreifen konnten.